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Eltern-Team Porträt #5: Mami kümmert sich um die Brötchen, Papi um die Kids

Klassisches Modell einmal rumgedreht: Carmen geht Vollzeit als Führungskraft arbeiten, während Sascha die Familie rockt. Die beiden haben zwei Kinder, einen elfjährigen Sohn und eine dreijährige Tochter und Carmen berichtet uns von ihren Erfahrungen.

  • Wie stellt ihr die Kinderbetreuung sicher und wie viel Zeit habt ihr mit euren Kindern?

Carmen: Unser Sohn ist bis mittags in der Schule, unsere Tochter geht bis ca. 14 Uhr im Kindergarten. Sascha übernimmt dabei die „Fahrdienste“ sowie die Betreuung und Versorgung der Kids, wenn diese zu Hause sind. Ich selbst kann zwei Tage im Home-Office arbeiten – an diesen Tagen helfe ich meinem Sohn auch gerne beim Lernen für die Schule, falls es Bedarf gibt. Ansonsten wird das auch mal auf den Abend vertagt oder auf das Wochenende. Auch solche Dinge wie Elternabende und Arzttermine mache ich, wenn möglich, gerne mit den Kids. Das kostet mich zwar etwas Zeit und strengt natürlich an, ich genieße aber beides sehr, da ich dann doch nochmal etwas mehr von den Kids mitbekomme.

Sascha verbringt einiges mehr an Zeit mit unseren Kindern. Ich nutze jede Minute, die ich zu Hause bin bzw. nicht arbeite ebenfalls mit den Kindern, auch wenn es bedeutet von früh morgens bis spät abends kaum Zeit für mich zu haben.

  • Wie habt ihr euch die Haushaltsarbeit genau aufgeteilt?

Carmen: Es gibt ein paar feste Aufteilungen. Einkaufen, Wäsche und Fahrdienste übernimmt Sascha. Ansonsten haben wir keinen klaren Plan. Wer es sieht bzw. gerade Zeit findet übernimmt die anfallenden Tätigkeiten. Auch wenn ich das Gefühl habe, dass Frauen sich da immer mehr zuständig fühlen als die Männer.

  • Wie gelingt es euch, Zeit für euch persönlich bzw. für euch als Paar zu finden?

Carmen: Oft schauen wir spät abends einen Film o.ä. zusammen und ich genieße es ab und zu mich mal mit einer Freundin zum Kaffee zu treffen, außerdem liebe ich Live-Events. Ansonsten reichen mir auch kleine Auszeiten für mich wie bspw. ein paar Minuten in der Sonne zu sitzen oder auf dem Weg zur Arbeit Musik zu hören. Sascha ist ein paar Mal die Woche beim Handball aktiv. Wir lieben es, ihm als Familie dabei zuzuschauen. Wir sind auch keine Eltern, die ihre Kinder im Urlaub in eine Kinderbetreuung geben, da wir uns alle sehr mögen und gerne Zeit miteinander verbringen. Dinge die wir gerne tun, wie bspw. die Handballspiele zu verfolgen, tun wir einfach gemeinsam. Wir genießen auch Tage oder Abende mit einer befreundeten Familie sehr, an denen die Kids miteinander spielen und die Eltern sich unterhalten können.

  • Wie habt ihr die Elternzeit bzw. ersten Monate nach der Geburt der Kinder gestaltet?

Carmen: Bei meinem Sohn bin ich ca. zehn Wochen nach Geburt wieder arbeiten gegangen und ab dann hat Sascha übernommen. Als meine Tochter dann zur Welt kam war Sascha ja weiterhin zu Hause. Ich bin ca. drei Monate nach der Geburt wieder arbeiten gegangen. Die gemeinsame Zeit, die wir zu Hause verbringen durften, war wirklich toll und es hat enorm entlastet, gerade weil unser Sohn ja auch erst neun Jahre alt war und unsere Tochter nicht das einfachste Baby war.

  • Was sind eure Stärken als Eltern-Team?

Carmen: Wir sind gut darin, schwierige Situationen zu meistern und schauen in die gleiche Richtung. Wir halten uns gegenseitig den Rücken frei, so gut wir können. Bei uns ist fast immer gute Stimmung. Wir empfinden uns als coole Eltern und lachen sehr viel. Das ist uns sehr wichtig. Wir wollen so leben, wie es uns gefällt, was andere darüber denken ist uns (zwischenzeitlich) völlig egal.

  • Welche Tools nutzt ihr genau, um euch zu organisieren?

Carmen: Wir sprechen miteinander – persönlich und bei Bedarf via WhatsApp.

  • Gibt es Dinge, die nicht so gut klappen? Wie geht ihr damit um?

Carmen: Ich hätte jetzt auch nichts dagegen, wenn noch mehr im Haushalt erledigt wäre. Ansonsten gibt es die üblichen Herausforderungen bei den Verhaltensweisen der Kids, denen man so als Eltern begegnet. Da hilft dann meist nur miteinander zu sprechen und auszuprobieren. Und wir versuchen immer uns etwas Leichtigkeit zu behalten. Da stärkt mich Sascha sehr, den ich auch in der anstrengendsten Woche nicht einmal meckern höre.

  • Was ist euer bester „Eltern-Hack“, den ihr mit anderen teilen möchtet?

Carmen: Sich in schwierigen Situationen sagen „Das geht auch wieder vorbei!“ Den eigenen Weg finden, unabhängig von Klischees, typischen Rollenverteilungen & Co. und das Verfolgen was man selbst möchte, auch wenn andere das ganz anders sehen.

  • Zum Abschluss: Warum ist aus eurer Sicht gleichberechtigte Elternschaft so wichtig?

Carmen: Weil jeder Mensch das Recht hat, sein Leben genauso zu führen, wie es ihr oder ihm gefällt.